Über positive Resonanz konnten sich die Organisatoren der Firmenmesse Meet auf dem Campus der TH Mittelhessen in Friedberg freuen. „Voll erfüllt“ worden seien seine Erwartungen resümierte zum Beispiel der Verantwortliche eines Maschinenbau-Unternehmens und nannte als Tagesbilanz die beeindruckende Zahl von 150 Informationsgesprächen mit Studierenden. Sie habe an ihrem Stand viele „kontaktfreudige und offene, freundliche Studenten mit echtem Interesse“ begrüßen können, schrieb die Mitarbeiterin einer anderen Firma begeistert in den Bewertungsbogen.
Ein Zelt voller Zukunftschancen
Friedberger Wirtschaftsinformatiker ausgezeichnet
Die besten Abschlussarbeiten in der Wirtschaftsinformatik sind während einer Feierstunde an der Technischen Hochschule Mittelhessen in Friedberg ausgezeichnet worden. Langjährige Industriepartner des Fachbereichs Mathematik, Naturwissenschaften und Datenverarbeitung haben erneut die mit jeweils 1000 Euro dotierten Preise gestiftet.
Christian Schneider hatte die beste Arbeit auf dem Gebiet „Dynamische Business-Anwendungen“ eingereicht. Er entwickelte bei einem Energieversorgungsunternehmen eine Software-Architektur, in der große Datenmengen effizient ausgewertet werden können. Den Preis der Bad Homburger Content Software GmbH überreichte Marcus Klein.
Lukas gewinnt
In der Lehrveranstaltung „Informatik II“ konnten Studentinnen und Studenten an der TH Mittelhessen in Friedberg ihre Programmierkenntnisse bei einem Wettbewerb nachweisen. Prof. Dr. Martin Gräfe vom Fachbereich Informationstechnik - Elektrotechnik – Mechatronik stellte ihnen im laufenden Sommersemester die Aufgabe, eine Softwarelösung für das bekannte Spiel „Vier gewinnt“ auszuarbeiten.
Konzentrierter Rat
„Der lange Beratungsabend war ein voller Erfolg. Viele Studieninteressierte nutzten das Angebot, um sich umfassend über unsere Studiengänge zu informieren.“ Jutta Müller, Leiterin der Zentralen Studienberatung der TH Mittelhessen war mit dem Abendtermin in der Gießener Wiesenstraße hochzufrieden. Von 17 bis 20 Uhr präsentierten Professoren, Mitarbeiter und Studierende an 20 Informationsständen 40 Bachelorstudiengänge der THM-Standorte Friedberg, Gießen und Wetzlar. Serviceeinrichtungen wie das Studiensekretariat und das International Office waren ebenfalls vertreten. Fast 200 Schülerinnen und Schüler nutzten die Chance, sich über ihre Wunschstudiengänge zu informieren. Manche hatten ihre Eltern mitgebracht.
Besonders die Chance, mit Professoren und Studierenden zu sprechen, sei bei den Gästen gut angekommen, berichtet Jutta Müller. Ein Vortrag zum Thema „Studieren an der THM“ ergänzte das individuelle Beratungsprogramm. Die Nachfrage war so groß, dass Studienberater Malte Hübner ihn zweimal anbieten musste.
Wer im kommenden Wintersemester ein Studium beginnen will, muss sich in den zulassungsbeschränkten Studiengängen bis zum 15. Juli bewerben. Die Einschreibung für Studiengänge ohne Zulassungsbeschränkung ist vom 17. Juli bis zum 20. September möglich. Für telefonische oder persönliche Beratung steht die Zentrale Studienberatung der THM bereit. Details erfahren Interessierte unter www.thm.de/zs.
20-Millionen-Neubau in Gießen
Etwa 20 Millionen Euro investiert das Land Hessen in zwei neue Gebäude für die TH Mittelhessen in Gießen. Aus Mitteln des Hochschulpakts 2020 entstehen auf dem Eckgrundstück Ringallee/Eichgärtenallee Neubauten mit 3200 Quadratmetern Nutzfläche für die Fachbereiche Bauwesen sowie Maschinenbau und Energietechnik.
Aus einem Realisierungswettbewerb mit 17 Teilnehmern ging das Büro Schulz und Schulz Architekten (Leipzig) als Sieger hervor. Die Jury unter Vorsitz von Prof. Ulrike Lauber vergab den zweiten Preis an AWB Architekten aus Dresden. Dritte wurden Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten aus Berlin. Je eine Anerkennung erhielten die Arbeiten des Büros Brechensbauer Weinhart + Partner Architekten aus München und des Büros h4a Gessert + Randecker Generalplaner GmbH aus Stuttgart.
Barrierefreie Blutspendemöglichkeit für Blinde
Erstmals ist es in Deutschland für Blinde und Sehbehinderte möglich, barrierefrei Blut zu spenden. Eine Projektgruppe der TH Mittelhessen und des Universitätsklinikums Gießen und Marburg hat dazu die technischen Voraussetzungen geschaffen.
In Deutschland gibt es nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation etwa ein Million blinde oder sehbehinderte Menschen. Viele von ihnen könnten Blut spenden. In der Vergangenheit wurden sie aber oft zurückgewiesen. Grund dafür ist, dass sie den persönlichen Blutspenderfragen und ein weiteres Formular, das vertrauliche Informationen zum Beispiel über Krankheiten oder Drogenabhängigkeit abfragt, nicht eigenständig ausfüllen konnten.
Motivierende Dokumentation
Unter dem Titel „Un-Übersee-Bar“ sind jetzt an der TH Mittelhessen in Friedberg Poster zu sehen, die Auslandserfahrungen von Studentinnen und Studenten zum Thema haben. Mit dieser Ausstellung wollen die Initiatoren Studierende durch das Beispiel ihrer Kommilitonen dazu anregen, es auch einmal im Ausland zu versuchen.
Fördermittel bewilligt
Die TH Mittelhessen kann in den nächsten Jahren 6,4 Millionen Euro Fördermittel für die weitere Verbesserung der Lehre verwenden. Laut Bewilligungsbescheid erhält die Hochschule das Geld von 2017 bis 2020 aus dem Bund-Länder-Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre (Qualitätspakt Lehre). Die gleiche Summe war der THM für ihr Projekt „Klasse in der Masse“ (KiM) schon in einer ersten Förderperiode (2013 bis 2016) zugesprochen worden.
Anerkennung für junge Informatiker
Zwei Studenten der Technischen Hochschule Mittelhessen sind für ihre Studienleistungen mit dem „ITK Student Award 2016“ geehrt worden. Die Auszeichnungen gingen an Andreas Ebner und Sven Uwiß vom Gießener Fachbereich Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik.
Masterstudent Andreas Ebner erhielt den Preis für seinen hervorragenden Abschluss (1,0) im Studiengang Informatik mit einer Bachelorarbeit, die als Beitrag zur Entwicklung altersgerechter Assistenzsysteme schon beim Kongress „Zukunft Lebenswelten“ vorgestellt wurde. Darüber hinaus hat er die Preisstifter auch durch sein Engagement als studentischer Tutor und bei Veranstaltungen überzeugt, mit denen sich die THM an Schulen wandte.
Mission erfüllt
„Mission:me“ heißt ein neues Programm, mit dem die TH Mittelhessen Schülerinnen und Schülern der Region die Möglichkeit gibt, sich an der Hochschule zu orientieren. Etwa 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die meisten von der Johann-Philipp-Reis-Schule, besuchten eine zweiwöchige Pilotveranstaltung in Friedberg, bei der sie technische Studiengänge kennenlernen konnten.
Rettungsdienstprofi am Fachbereich Gesundheit
Dr. Simon Little ist neuer Honorarprofessor am Fachbereich Gesundheit der TH Mittelhessen. Der gebürtige Bad Nauheimer arbeitet als Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikums Gießen. Seit 2012 ist er Lehrbeauftragter an der THM.
Hessenfonds-Stipendium hilft
„Die Finanzen und die Sprache“, antwortet Hagop Aro spontan auf die Frage nach den größten Hürden, die er überwinden musste, bevor er sein Studium an der TH Mittelhessen in Gießen aufnehmen konnte. Seit zwei Jahren ist der Syrer in Deutschland. Die Sprachhürde hat er offenkundig überwunden. Und auch finanziell ist er mittlerweile einen Schritt weiter. Der 28-Jährige gehört zu den ersten neun Studenten, die durch ein Stipendium des HessenFonds gefördert werden.
Im Rahmen dieses Programms unterstützt das hessische Wissenschaftsministerium Asylberechtigte und anerkannte Flüchtlinge, die an einer staatlichen Hochschule immatrikuliert sind und herausragende Studienleistungen vorweisen können. Sie erhalten ein Jahr lang 300 Euro im Monat. Neben Hagop Aro sind drei weitere THM-Studenten unter denen, die sich mit Erfolg beworben haben.
Prof. Dr. Matthias Willems, Präsident der TH Mittelhessen, nennt das neue Stipendienprogramm einen wichtigen Baustein zur Unterstützung von Flüchtlingen im Studium. Für die Hochschulen sei das Engagement für Flüchtlinge, die ein Studium anstreben, eine „Pflichtaufgabe“, die die THM gern erfülle. Sie habe dafür das Projekt „Refugee´s Academic Home THM“ eingerichtet. Dort berät und betreut ein Team von Fachleuten aus International Office und Zentraler Studienberatung Flüchtlinge vor und während des Studiums.
Hagop Aro hat in diesem Sommersemester sein Masterstudium der Biomedizinischen Technik aufgenommen. Am Anfang habe er, der seinen Bachelorabschluss in Armenien gemacht hat, sich ein wenig fremd gefühlt. Denn er sei der einzige gewesen, der seine Kommilitonen nicht schon aus dem Erststudium in Gießen kannte. Mittlerweile fühle er sich aber integriert und von den Professoren gut betreut. Und dass er sein Studium ernsthaft betreibt und Prioritäten zu setzen weiß, ist offensichtlich. Gefragt, wie es denn in der letzten Woche bei der feierlichen Übergabe der Stipendienurkunden durch den Wissenschaftsminister gewesen sei, antwortet er mit großem Bedauern: „Da konnte ich leider nicht. Da hatte ich Praktikum.“
Austausch zwischen Bauinformatikern
Im Rahmen eines zweitägigen Seminars befassten sich über zwanzig Teilnehmer an der TH Mittelhessen in Gießen mit Fragen der Bauinformatik. Darunter waren Wissenschaftliche Mitarbeiter, Praktiker und eine Studierendengruppe der Technischen Universität Darmstadt. Prof. Dr. Armin Wagenknecht vom Fachbereich Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik, Prof. Dr. Joaquin Diaz vom Fachbereich Bauwesen und Dipl.-Ing. Steffen Franzen organisierten die Veranstaltung an der THM.
Online-Kompendium zu Strahlenmedizin und Strahlenschutz
Wer sich heute über Radioaktivität, Strahlenrisiken oder den Einsatz von Strahlung in medizinischer Diagnostik und Therapie kundig machen will, findet dazu viele Informationen im Internet. Die Suche war bisher allerdings zeitaufwändig und wenig komfortabel. Jetzt hat das Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz der TH Mittelhessen ein Online-Nachschlagewerk veröffentlicht, das verständlich gängige Fragen der Radiologie, der Strahlentherapie und des Strahlenschutzes beantwortet (www.strahlung-information.de).
Roboter zum Tanzen gebracht
An drei Projekttagen lernten Schülerinnen der Bad Nauheimer Sankt-Lioba-Schule die grafische Programmierumgebung NXT-G kennen. Geholfen hat dabei das RobertaRegioZentrum der TH Mittelhessen in Friedberg. Unter der Leitung von Eva Langstrof und Florian Grün bauten die Teilnehmerinnen in Zweierteams aus speziellen Legosteinen zum Beispiel einen Grashüpfer, der mit einem Herzschlag auf dem Display und einem Zirpen zum Leben erweckt wurde. Zweites Modell war ein mit einem Ultraschallsensor ausgestatteter Pfeilschwanzkrebs gebaut, den sie so programmierten, dass er Hindernissen ausweichen konnte.
Außerdem kam ein Modell zum Einsatz, das mit verschiedenen Sensoren ausgestattet wurde. Die Schülerinnen lösten mit einer Steuerung über einen Geräuschsensor Aufgaben wie eine Fahrt hinter einer sich bewegenden Hand oder auf einem vorgegebenen Quadrat.
Ein Höhepunkt des Kurses war die von den Mädchen selbst entworfene Choreografie, die alle Roboter zum Tanzen brachte. Dabei musste jedes Team die Choreografie selbst in ein NXT-G-Programm umsetzen und auf einen Roboter laden. Das setzte eine vorherige Verständigung über die Dauer einer Bewegung, über die Leistung der Motoren und über den Grad der Drehungen voraus, damit die Roboter sich synchron bewegten. Zum Abschluss erhielten alle Schülerinnen Urkunden.
Die Initiative „Roberta – Lernen mit Robotern“ des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme unterstützt am Zentrum an der THM Lehrkräfte aus der Region dabei, Kinder und Jugendliche mit Lego-Mindstorms-Robotern für Technik und Naturwissenschaften zu begeistern.
Verbesserte Kühlung von Gasturbinen
Mit der Kühlung moderner Gasturbinen befasst sich ein Forschungsprojekt an der TH Mittelhessen in Friedberg. Das Land Hessen fördert das Vorhaben mit 35.000 Euro. Projektleiter ist Dr. Roland Dückershoff, Professor für Strömungsmaschinen am Fachbereich Maschinenbau, Mechatronik, Materialtechnologie.
Moderne Gasturbinen, wie sie in Flugzeugen und in Kraftwerken eingesetzt werden, erzeugen in der Brennkammer Temperaturen von über 2000 Grad – weit mehr als die Turbinenschaufeln aushalten. Sie müssen deshalb gekühlt werden. Dazu dient ein Kühlfilm aus Luft, der auf die Oberfläche der Schaufeln gelegt wird. Die Turbinenschaufeln werden dafür zurzeit mit zylindrischen Bohrungen versehen, durch die die Luft strömt.
Ein modernes Fertigungsverfahren, das 3D-Lasersintern, ermöglicht Kühlluftkanäle und -bohrungen mit einer neuartigen Geometrie herzustellen. Sie lassen eine deutlich weniger energieintensive und damit kostengünstigere Kühlung erwarten. Die Kühleffektivität dieser „Converging Slot-Holes“ will Dückershoff gemeinsam mit den Wissenschaftlichen Mitarbeitern Lucas Feucht und Dominik Krön analysieren. „Die Untersuchungen“, so der Projektleiter, „sollen helfen, grundlegende Kenntnisse zu gewinnen, so dass verlässliche Daten und Modelle zu Konstruktion und Design solcher Filmkühlbohrungen in realen Turbinenschaufelanwendungen geliefert werden.“ Im kommenden Frühjahr wird Roland Dückershoff die Ergebnisse der Forschungen auf der „European Turbomachinery Conference“ in Stockholm vorstellen.
Für die Untersuchungen steht der Forschergruppe ein kürzlich an der THM in Betrieb genommener Windkanal zur Verfügung, der aerodynamische Untersuchungen bei Geschwindigkeiten bis zu 180 Kilometern pro Stunde zulässt und mit hochauflösenden Geschwindigkeits- und Turbulenzmesssystemen ausgestattet ist. Den Windkanal, der etwa 150.000 Euro gekostet hat, will Dückershoff ab dem nächsten Semester auch in der Lehre einsetzen.
Das Forschungsvorhaben läuft bis Oktober. Es wird im Rahmen des Förderprogramms „Forschung für die Praxis“ unterstützt. Damit bezuschusst die Landesregierung praxisnahe Projekte an hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.
Von Wetzlar nach Berkeley
Was für wichtige Erfahrungen ein Auslandsaufenthalt mit sich bringt, erfuhr Jacquelin Hansel bereits während ihres Bachelor-Studiums an der TH Mittelhessen. Bei StudiumPlus in Wetzlar absolvierte sie – gefördert durch ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes – ein duales Studium des Wirtschaftsingenieurwesens. Dazu gehörten ein Auslandssemester an der Edinburgh Napier University in Schottland und eine Fulbright Summer School in den USA. „Ich wollte mein Englisch verbessern, eine andere Kultur kennenlernen und mich persönlich weiterentwickeln“, sagt sie. Ihr Unternehmen, die Rittal GmbH & Co. KG, habe sie bei ihrem Wunsch, ins Ausland zu gehen, voll unterstützt. Angst, den Anschluss zu verpassen, müsse man nicht haben, StudiumPlus achte darauf, dass man den Lehrstoff schaffen kann.
Chinesische Gäste
Eine Delegation von 26 chinesischen Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern hat die TH Mittelhessen besucht. Am Gießener Fachbereich Wirtschaft begrüßten die Professoren Dr. Pia Robinson und Dr. Gerrit Sames die Wissenschaftler vom Henan Institute of Engineering und stellten die THM vor. Die „Deutsch-Chinesische Gesellschaft für Austausch und Ausbildung“ in Frankfurt hatte den Aufenthalt in Mittelhessen organisiert.
Abwasserreinigung mit Algen
Die Entwicklung technischer Lösungen für den Gewässerschutz gehört zu den fachlichen Schwerpunkten des Kompetenzzentrums für Energie- und Umweltsystemtechnik (ZEuUS) der TH Mittelhessen. Zurzeit arbeitet ein Team der Hochschule, das von Prof. Dr. Ulf Theilen geleitet wird, an einem hessischen Pilotprojekt zur „Phosphor-Elimination durch Mikroalgen“. Für dieses Forschungsvorhaben wurde ein Versuchsbetrieb auf der Kläranlage von Rotenburg an der Fulda eingerichtet.
Bei einer Fachtagung an der THM hatte Prof. Theilen vor einigen Jahren über die Phosphorbelastung hessischer Gewässer berichtet und aufgezeigt, dass 65 Prozent davon aus den kommunalen Kläranlagen stammen.
Vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie den Stadtwerken Rotenburg mit 620.000 Euro gefördert kooperiert die Arbeitsgruppe der THM in dem laufenden Projekt mit der Phytolutions GmbH aus Bremen. Die Partner verfolgen mehrere Ziele. Sie wollen die Einleitung von Nährstoffen in die Fulda verringern, die Konzentrationen von Phosphor und Stickstoff im Ablaufwasser der Kläranlage senken und die entstehende Biomasse aus Algen für die Biogasgewinnung nutzen.
Dabei kommt ein „Photobioreaktor“ zum Einsatz, in dem die Mikroalgen unter Einwirkung von Sonnenlicht und Kohlenstoffdioxyd wachsen. Phosphate und Stickstoffe, die noch im Ablauf der Kläranlage enthalten sind, sollen von den Algen aufgenommen und durch Abtrennung der Biomasse daraus entfernt werden.
Nach rund einem Jahr - Projektstart war im Sommer 2015, die Laufzeit endet im Juni 2017 – zieht ZEuUS-Sprecher Ulf Theilen eine positive Zwischenbilanz. „Das Ziel ist absolut erreicht worden, die Alltagstauglichkeit damit bewiesen“, bewertet der Ingenieurwissenschaftler die bisherigen Resultate. Die Mikroalgen leisten also, was die Fachleute erwartet hatten.
In den entnommenen Abwasserproben seien nach dem Photobioreaktor Phosphate kaum noch nachweisbar. Auch den Stickstoffgehalt habe man gesenkt. Nach Ansicht des Professors für Siedlungswasserwirtschaft und anaerobe Verfahrenstechnik können diese Ergebnisse dazu führen, dass künftig in der Rotenburger Kläranlage deutlich weniger oder gar keine Fällmittel (Chemikalien) mehr anfallen, die üblicherweise zur Phosphorelimination genutzt werden.
In einem nächsten Schritt will man testen, ob es erfolgversprechend und wirtschaftlich ist, eine solche Algen-Anlage zur Abwasserreinigung in großem Maßstab zu bauen. Im Auftrag des hessischen Umweltministeriums soll abschließend ein Leitfaden zum Einsatz der neu entwickelten Technologie erarbeitet werden.
Mathematik praxisnah
Dass die Mathematik, die sie in Grundlagenvorlesungen lernen sollen, einen praktischen Nutzen hat, erfahren Studenten häufig erst in höheren Semestern. Um die Lernmotivation am Anfang des Studiums zu erhöhen, hat die TH Mittelhessen im vergangenen Semester erstmals Laborveranstaltungen angeboten, in denen Anwendungsfälle für die Inhalte von Mathematikvorlesungen bearbeitet wurden.