Justus-Liebig-Universität und TH Mittelhessen erhalten im Rahmen der Medizininformatik-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) 3,8 Millionen Euro. Damit wollen die beiden Hochschulen unter anderem einen gemeinsamen Masterstudiengang „Biomedical Informatics and Medical Data Science“ aufbauen. Die Marburger Philipps-Universität erhält 3,3 Millionen Euro. In Marburg und Gießen sollen Datenintegrationszentren entstehen, in denen die auf viele spezialisierte Einzelsysteme verteilten Patienteninformationen sicher und in hoher Qualität zusammengeführt werden.
3,8 Millionen für JLU und THM
Vakuumingenieure sehr gefragt
Nach Wertheim am Main führte eine Exkursion der TH Mittelhessen. Studenten und Lehrende des Gießener Masterstudiengangs Vakuumingenieurwesen besuchten die Firma Pink Vakuumtechnik. Das 1986 gegründete Unternehmen hat sich auf kundenspezifische Komplettlösungen für Vakuumanwender spezialisiert. Das Leistungsspektrum der Firma, die heute etwa 220 Beschäftigte hat, reicht von der Planung bis zur Auslieferung der fertigen Prozessanlagen.
Neues vom Präsidium
Bücher gibt es immer noch in den Bibliotheken der THM. Sie bieten aber mittlerweile einen Service und eine Lernatmosphäre, die die Studienqualität spürbar verbessert. Präsident Prof. Matthias Willems hat sich in Friedberg umgesehen und berichtet über das neue Beratungs- und Raumkonzept namens Lernort+.
Im internationalen Austausch
Ein Team der TH Mittelhessen hat der Fachwelt auf einem Kongress in Portugal eigene Forschungsresultate vorgestellt. Zum Programm der „4th International Conference on Structural Adhesive Bonding“ in Porto trugen Lukas Loh und Christopher Schmandt Vorträge bei, die auf ihren Masterarbeiten beruhten.
Begleitet wurden sie dabei von Prof. Dr. Stephan Marzi vom Gießener Fachbereich Maschinenbau und Energietechnik. Der Ingenieurwissenschaftler konzentriert sich in der Forschung auf die Modellierung und werkstoffmechanische Beschreibung von Klebverbindungen. Sein aktuelles Projekt zur Belastbarkeit hyperelastischer Klebungen, wie sie zum Beispiel die Automobilindustrie verwendet, wird vom Land Hessen gefördert.
Kompetenzzentrum für Telemedizin und ehealth kommt an die THM
Am 1. August wurde im Hessischen Landtag im Rahmen einer Pressekonferenz des HMSI der Startschuss zur Gründung des Kompetenzzentrums für Telemedizin und ehealth des Landes Hessen gegeben. In Kooperation mit der JLU wird das Zentrum ab 2018 seine Arbeit an der THM aufnehmen.
Partner bei der Notfallversorgung
Die Technische Hochschule Mittelhessen und der Landkreis Gießen wollen als Partner die regionale Infrastruktur der Rettungsdienste weiterentwickeln. Die künftige Zusammenarbeit auf diesem Gebiet regelt ein Vertrag, den Hochschule und Landkreis jetzt abgeschlossen haben.
PKW-Verglasung aus Plastik?
Mit dem „Crashverhalten von Automobilverglasungen aus Plexiglas“ befasst sich ein Forschungsprojekt an der TH Mittelhessen. Projektleiter ist Prof. Dr. Stefan Kolling vom Kompetenzzentrum Automotive – Mobilität – Materialforschung. Kooperationspartner sind das Institut für Statik und Konstruktion der TU Darmstadt und die Tecosim GmbH, ein international tätiger Spezialist für Computer Aided Engineering mit Sitz in Rüsselsheim. Das Land Hessen fördert das Vorhaben mit 460.000 Euro.
Komfortable Software für die Genomanalyse
Ein Werkzeug für die „Genom-Positionen-Analyse für riesige Datensätze“ entwickelt die TH Mittelhessen. Projektleiter ist Dr. Andreas Gogol-Döring, Professor für Bioinformatik am Gießener Fachbereich Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik. Kooperationspartnerin ist die Virologin Prof. Dr. Regine Heilbronn von der Berliner Charité. Das Land Hessen fördert das Vorhaben mit 35.000 Euro.
Expertin für Gesundheit und Arbeit
Prof. Dr. Stefanie André hat ihre Arbeit an der TH Mittelhessen aufgenommen. Sie lehrt am Fachbereich Gesundheit in Gießen. Ihre Fachgebiete sind Betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitsmedizin.
Von 2001 bis 2008 studierte André an der Hochschule Fulda. Nach dem Diplomabschluss in Oecotrophologie setzte sie ihre akademische Ausbildung im Studiengang Public Health fort, den sie als Master of Science abschloss. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Fulda promovierte sie 2012 am Fachbereich Agrarwissenschaften, Oecotrophologie und Umweltmanagement der Justus-Liebig-Universität Gießen. Das Thema ihrer Dissertation lautete „Lebens(ess)welten Alleinerziehender in Deutschland – eine Milieustudie“.
Stiftungsprofessor berufen
Dr. Markus Degünther ist auf eine neue Stiftungsprofessur für Optik und optische Technologien an der TH Mittelhessen berufen worden. Die Stelle am Friedberger Fachbereich Mathematik, Naturwissenschaften und Datenverarbeitung wird von zwölf Unternehmen aus der Region in den nächsten fünf Jahren mit insgesamt etwa 900.000 Euro finanziert. Der Hochschullehrer ist auch verantwortlich für den Aufbau des geplanten Optikzentrums in Wetzlar.
Erst im Finale gestoppt
Zwei Medaillen gab es für Sportler der TH Mittelhessen bei den Europäischen Hochschulmeisterschaften im Taekwondo. Carolin Stahl, Masterstudentin des Wirtschaftsingenieurwesen in Friedberg, hatte sich bereits zum dritten Mal für diesen internationalen Wettkampf qualifiziert. 2013 in Moskau und 2015 in Opatija belegte sie jeweils den zweiten Platz. In Portugal gewann die 26-Jährige ihre ersten fünf Kämpfe und stand im Finale. Dort traf sie auf ihre deutsche Teamkollegin Julia Ronken. Nach ausgeglichenem Kampfverlauf verletzte sich Stahl in der zweiten Runde und musste aufgeben. So blieb ihr erneut die Silbermedaille.
Erstmals hatte sich Alexander Müller bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften für die europäischen Wettkämpfe qualifiziert. Der zwanzigjährige Maschinenbaustudent belegte in Coimbra Platz drei und sicherte sich damit die Bronzemedaille.
Kostengünstige elektronische Bauelemente
Um die Entwicklung komplexer elektronischer Schaltkreise, die mit herkömmlichen Druckverfahren produziert werden, geht es in einem Projekt an der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen. Dessen Leiter Prof. Dr. Alexander Klös vom Kompetenzzentrum für Nanotechnik und Photonik kooperiert dabei mit dem Max-Plank-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart und der Firma Admos Advanced Modeling Solutions in Frickenhausen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt mit 485.000 Euro.
Allrounderin in Gesundheitsfragen
Prof. Dr. Catharina Maulbecker-Armstrong hat die Arbeit an der TH Mittelhessen aufgenommen. Sie lehrt Medizinisches Management am Fachbereich Gesundheit in Gießen.
Die Biochemikerin, die ihr Studium mit der Promotion an der University of California in Berkeley 1989 abschloss, leitete zuletzt als Regierungsdirektorin ein Referat im Hessischen Sozialministerium. Dort gehörte unter anderem das Management von Gesundheitsförderungs- und Präventionsprojekten zu ihren Aufgaben.
Spitzentechnologie für Spitzenforschung
Eine „servohydraulische 4-Säulen-Universalprüfmaschine“ hat der Gießener Fachbereich Bauwesen der TH Mittelhessen angeschafft. Die 500.000 Euro teure Neuerwerbung ist für die Prüfung unterschiedlicher Materialien wie zum Beispiel Stahl, Holz oder Beton geeignet. Die Proben können dabei einem Druck oder Zug von bis zu 200 Tonnen ausgesetzt werden. Auch eine dynamische Belastung ist möglich. Die Maschine wird für Vorführungen in der Lehre eingesetzt. Studentinnen und Studenten können sie auch für Versuche in ihren Abschlussarbeiten nutzen.
Hauptsächlich ist sie aber für Projekte im Rahmen eines neuen Forschungsschwerpunkts gedacht. In einem aktuellen Vorhaben entwickelt Prof. Dr. Jens Minnert ein Hybridfachwerk für Türme von Windenergieanlagen, bei denen Betonkonstruktionen aus Fertigteilen zum Einsatz kommen. Die Bauteile werden außerordentlich stark beansprucht und müssen während ihrer zwanzigjährigen Einsatzdauer etwa 20 Millionen Lastwechsel aushalten. Mit der neuen Prüfmaschine untersuchen die Wissenschaftler in Versuchsserien Testkörper auf Spannungen, Rissbildung und Ermüdungsverhalten. Auch das Angebot von Dienstleistungen für Unternehmen ist geplant. Minnert will dafür mittelfristig eine Materialprüfungsanstalt gründen.
Verbundprojekt zur Partikeltherapie bei Lungenkrebs
Eine neue Behandlungsmöglichkeit von Krebserkrankungen der Lunge und der Speiseröhre will ein hessischer Forschungsverbund untersuchen. Ihm gehören Wissenschaftler der TH Mittelhessen, der Philipps-Universität Marburg, des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung Darmstadt und des Frankfurt Institute for Advanced Studies an. Sprecher der Gruppe ist Prof. Dr. Klemens Zink vom THM-Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz.
Forscherdrang schon in der Mittelstufe
Mit Unterstützung der TH Mittelhessen haben drei Schüler der Johann-Textor-Schule in Haiger ein Rastertunnelmikroskop (RTM) gebaut. Die Achtklässler arbeiteten ein Schuljahr lang aus eigenem Antrieb außerhalb des regulären Unterrichts an dem Projekt.
In der freiwilligen Arbeitsgruppe (AG) „Kleine Forscher“ hatten sich Samuel Gebhardt, Felix Gräfe und Nico Pulverich während der Klassenstufen sechs und sieben, betreut von ihrer Lehrerin Dr. Sabine Baum, mit selbst gewählten Aufgaben aus der Chemie und Physik befasst. Für die achte Klasse war diese AG nicht mehr vorgesehen. Doch das Interesse der drei Jungs an der Fortsetzung des naturwissenschaftlichen Experimentierens war so beeindruckend stark, dass dieses Angebot inzwischen bis zur 10. Klasse erweitert wurde. Gemeinsam folgte das Trio der Anregung des Schulleiters Norbert Schmidt und widmete sich anhand einer technischen Anleitung aus dem Internet dem Bau eines RTM.
Zusammenarbeit geht weiter
Nach sechsjähriger gemeinsamer Forschung und Entwicklung luden die Philipps-Universität Marburg, die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Technische Hochschule Mittelhessen am Freitag, 8. September, in die Alte Universität Marburg zum feierlichen Abschluss und sogleich Auftakt für eine verstetigte Zusammenarbeit des Verbunds WM³ Weiterbildung Mittelhessen ein.
Hightech-Labore mit offenen Türen
Karosserieteile im Dauertest, die Untersuchung von optischen Fasern und vielfältige Einsatzgebiete der Lasertechnik – all das gab es beim Tag der offenen Tür im neuen Laborgebäude der TH Mittelhessen am Friedberger Dachspfad zu bestaunen. Drei Fachbereiche der Hochschule zeigten der interessierten Öffentlichkeit, welche hervorragenden Bedingungen zur anwendungsorientierten Forschung und Lehre dort auf 750 Quadratmetern Nutzfläche geschaffen wurden.
Geehrtes Trio
Die TH Mittelhessen hat Wilfried Schmied, Norbert Müller und Ernst Steiner zu ihren Ehrensenatoren ernannt. Während einer Feierstunde mit mehr als 100 Gästen aus Politik und Verwaltung, aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem jeweiligen Umfeld des Trios überreichte Prof. Dr. Matthias Willems die Urkunden. „Nachhaltige Unterstützung der Hochschule, Loyalität und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ habe das Verhalten der drei Geehrten ausgezeichnet, so der Präsident.
Außerordentliches Engagement habe Wilfried Schmied während der15-jährigen Mitgliedschaft im Hochschulrat bewiesen, heißt es in seiner Ernennungsurkunde. „Die Hochschule profitierte dabei von seinen Kompetenzen als Ingenieur, als ausgewiesener Kenner der regionalen Wirtschaft und als Politik- und Verwaltungsprofi.“
Laudator Prof. Dr. Günther Grabatin, Präsident der Hochschule von 2006 bis 2016, erinnerte an die langjährige Verbundenheit des ehemaligen Regierungspräsidenten mit der THM. Schmied, der in den 60er Jahren sein Maschinenbaustudium an der Ingenieurschule Friedberg abgeschlossen hat, sei während seiner Amtszeit „ein Querdenker und verlässlicher Partner“ gewesen. „Sie haben sehr geholfen, Lösungen für die THM zu suchen, einen Konsens zu finden und die Hochschulleitung unterstützt, Entscheidungen umzusetzen.“ In seiner Zeit als Regierungspräsident und auch danach habe Schmied einen Schwerpunkt darauf gelegt, das Leistungspotential der THM in eine zukunftsorientierte Gestaltung des heimischen Wirtschafts- und Lebensraums einfließen zu lassen. "Sie waren als Netzwerker für die THM unterwegs, und die Synergien, die daraus entstanden sind, wirken bis heute nach“, sagte Grabatin.
Norbert Müller ist seit 2012 Vorsitzender des CompetenceCenters Duale Hochschulstudien. Darin haben sich die Partnerunternehmen und -einrichtungen von StudiumPlus, dem dualen akademischen Ausbildungsangebot der THM, zusammengeschlossen. Müller habe sich „mit außerordentlichem Engagement und hoher fachlicher Kompetenz für den Auf- und Ausbau von StudiumPlus eingesetzt“, heißt im Text der Ehrenurkunde. In seiner Funktion „hat er entscheidend dazu beigetragen, das Studienangebot auch weit über die Region Mittelhessen hinaus zu verankern.“ Laudatorin Prof. Dr. Anita Röhm berichtete, dass die Zahl der CCD-Mitglieder in Müllers Amtszeit von gut 500 auf fast 800 gestiegen ist. Die Kooperationsbereitschaft der heimischen Wirtschaft begründe sich in hohem Maß durch den unermüdlichen Einsatz Müllers.
Nicht nur was Müller für StudiumPlus leiste, sei bemerkenswert, sondern auch wie er es tue. „Er setzt sich für Werte ein, Werte der Gesellschaft, aber auch Werte des Einzelnen. Und er übernimmt Verantwortung – Verantwortung für das große ganze, Verantwortung für das Ziel, aber auch für den Weg, es zu erreichen“, so Röhm.
Wie Wilfried Schmied war Ernst Steiner der Hochschule schon verbunden, bevor es sie im heutigen Zuschnitt überhaupt gab: an der Ingenieurschule Gießen hat er 1967 sein Studium des Allgemeinen Maschinenbaus abgeschlossen. Sein Berufsleben war eng mit der Firma Schunk verknüpft, bei der er es bis zum Geschäftsführer verschiedener Unternehmen, zum Vorstandvorsitzenden der Schunk-Stiftung und zum Aufsichtsrat der Schunk GmbH brachte.
„Ernst Steiner ist derjenige, der die langjährige Partnerschaft zwischen der Unternehmensgruppe und der THM repräsentiert, ja ihr ein Gesicht gegeben hat“, so Laudator Prof. Dr. Hubert Jung. „Auf seine Initiative geht ein Großteil der gemeinsamen Aktivitäten zurück.“ Als sichtbarstes Zeichen nannte Jung die Ludwig-Schunk-Preise, die dem Engagement Ernst Steiners zu verdanken sind. Nicht nur als Repräsentant seines Unternehmens habe er sich um die Hochschule verdient gemacht, sondern auch als Privatmann: als Stifter eines Deutschlandstipendiums und und vor allem als Hochschulratsmitglied. „Besonders geschätzt wurde dort seine reiche Erfahrung, die gewachsene Verbindung von Ingenieur- und Managementkompetenz und sein dauerhaftes Bestreben, für die TH Mittelhessen wie für die Region das Beste zu erreichen“, so Jung.
Für den musikalischen Rahmen der Feier sorgte Manfred Klein am Saxofon. Prof. Dr. Jürgen Koch verblüffte die Gäste mit spektakulären chemischen Experimenten.
Bauen am Computer
Rund 400 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet sind beim zweitägigen Kongress „Infrastruktur digital planen und bauen 4.0“ an der TH Mittelhessen zusammengekommen. Die Hochschule organisiert die Fortbildungstagung gemeinsam mit der Deutschen Bahn und weiteren Unternehmenspartnern.
„Eine Digitalisierungsstrategie ist in allen Teilgebieten der Baubranche notwendig. Dabei kommt es darauf an, alle Beteiligten mitzunehmen“, erläuterte Prof. Dr. Jens Minnert, Dekan des Fachbereichs Bauwesen, bei der Eröffnung. Er äußerte sich erfreut über die Kontinuität der Veranstaltung; beim aktuellen Programm handelt es sich um den vierten BIM-Kongress an der TH Mittelhessen.